1. Holen Sie sich Hilfe und erfahren Sie, wie Sie melden

Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, in der Schweiz in unmittelbarer Gefahr ist, rufen Sie die 117 an.

Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, in der Schweiz in unmittelbarer Gefahr ist, rufen Sie die 117 an.

Um einen Verdacht auf Menschenhandel zu melden, Rat oder Unterstützung einzuholen, wenden Sie sich an die FIZ Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration.

Call: +41 44 436 90 00

Whatsapp: +41 76 596 15 63

Mail: contact@fiz-info.ch

Sie erreichen FIZ Montag bis Freitag von 9.00 – 17.00 Uhr

Sie unterstützen sowohl männliche als auch weibliche Opfer von Menschenhandel.

Diskrete und anonyme Meldung: Meldungen können anonym, vertraulich und diskret erfolgen. Ihre Identität muss nicht preisgegeben werden, wodurch Ihre Privatsphäre und Ihr Schutz gewährleistet sind.

Hinweise für Opfer – Ihre Sicherheit hat oberste Priorität:  Wenn Sie glauben, dass jemand Ihre Internetnutzung oder E-Mails überwacht, oder wenn Sie sich online unsicher fühlen, denken Sie bitte an Ihre persönliche Sicherheit, bevor Sie Kontakt aufnehmen.

Wenn Sie jemanden kennen, der möglicherweise Opfer von Menschenhandel geworden ist, oder dies vermuten, lesen Sie bitte diesen Rat von FIZ (blättern Sie weiter, um weitere Informationen zu erhalten).

Weitere Informationen und Ressourcen zum Thema Menschenhandel in der Schweiz finden Sie auf der Webseite der IOM Schweiz www.18oktober.ch

 

Klicken Sie bitte auf eine der folgenden Registerkarten, um mehr ĂĽber die UnterstĂĽtzung in der Schweiz zu erfahren:

Die Schweizer Plattform gegen Menschenhandel – Plateforme Traite  ist ein schweizweites Netzwerk von Nichtregierungsorganisationen, die Opfer von Menschenhandel unterstützen.

Plateforme Traite fördert den Austausch zwischen Organisationen und setzt sich dafür ein, dass alle Opfer von Menschenhandel in der Schweiz Zugang zu ihren Rechten erhalten. Auf politischer Ebene setzt sie sich dafür ein, dass der Opferschutz für Betroffene von Menschenhandel in allen Kantonen verbessert und gewährleistet wird.

Startseite – Plateforme Traite

Antenne MayDay may.day@sunrise.ch www.sos-ti.ch/mayday.html Helpline: 0800 123 321 Öffnungszeiten: Montag – Freitag, 08:00-12:00/ 14:00-16:00 Antenne MayDay wurde 1996 gegründet, um Migrantinnen und Migranten mit prekärem Aufenthaltsstatus oder Sans-Papiers im Tessin einen besseren Zugang zu medizinischer Versorgung zu ermöglichen und sie in sozialrechtlichen Fragen zu beraten.
ASTRÉE info@astree.ch www.astree.ch Helpline: 021 544 27 97 Öffnungszeiten: Montag – Freitag, 9.00-17.00 Uhr Der Verein ASTRÉE wurde Ende 2014 mit Unterstützung des Kantons Waadt gegründet. Seit Juni 2015 bietet ASTRÉE ein Opferschutzprogramm für Opfer von Menschenhandel und Ausbeutung an.
Centre social protestant CSP Genève  info@csp-ge.ch www.csp.ch Helpline: 0800 20 80 20 Öffnungszeiten: Montag – Freitag, 13.30-17.30 Uhr CSP Genève ist eine Non-Profit-Organisation, die Menschen in prekären Lebenssituationen hilft. 2015 erweiterte CSP sein Angebot und schuf eine spezialisierte Beratungsstelle mit zwei Anwälten, wo Opfer von Menschenhandel beraten werden.
AVIT Walliser Verein zur Unterstützung von Opfern und Opfern von Menschenhandel contact@avit-vs.ch avit-vs.ch Helpline: 027 565 05 53 AVIT wurde 2023 auf Anordnung der Behörden mit dem Ziel gegründet, dem Wallis eine Organisation zur Verfügung zu stellen, die auf die Erkennung und Betreuung von Opfern von Menschenhandel spezialisiert ist, damit diese von rechtlicher Beratung und professioneller Unterstützung profitieren können.

Hilfsorganisationen in Europa

La Strada International ist eine europäische NGO-Plattform gegen Menschenhandel, die sich aus Menschenrechtsperspektive für Opfer von Menschenhandel einsetzt. Die Plattform hat 33 Mitglieder in 24 europäischen Ländern. Die Mitglieder bieten direkte und indirekte soziale Unterstützungs- und Empowerment-Programme für Opfer von Menschenhandel und Risikogruppen an. Dazu gehören (psycho-)soziale, medizinische, rechtliche und berufliche Unterstützung, Unterkunftsdienste, langfristige Reintegrations- und Beschäftigungsförderung, Beratung und Vermittlung über nationale Hotlines, Präventionsvorträge und Schulungen für Berufsgruppen sowie Sensibilisierungs-, Lobby-, Advocacy- und Medienkampagnen.

Falls Sie Informationen oder dringende Unterstützung im Notfall benötigen, finden Sie hier unsere Ansprechpartner in den verschiedenen europäischen Ländern. LSI Flyer Mitglieder-Hotlines und Kontaktdaten_Juni2025

2. Was ist Menschenhandel?

Menschenhandel bezeichnet die Ausbeutung einer Person durch Gewalt, Betrug oder Nötigung zum Zwecke der Gewinnerzielung.

Schätzungsweise 50 Millionen Menschen sind heute weltweit Opfer von Menschenhandel geworden, ein Anstieg um 10 Millionen seit 2016.

Es kann in jeder Gemeinschaft passieren und die Opfer können jedes Alter, jede Rasse, jedes Geschlecht und jede Nationalität haben.

Scrollen Sie, um mehr über einige der häufigsten Formen des Menschenhandels zu erfahren, die in der Schweiz und in ganz Europa festgestellt wurden.

3. Mögliche Indikatoren für Menschenhandel

Opfer von Menschenhandel können sich in den unterschiedlichsten Situationen befinden.

Sie können dazu beitragen, potenzielle Anzeichen für Menschenhandel zu erkennen.

Das Melden von Bedenken ist der erste Schritt zur Erkennung von Menschenhandel in Ihrer Gemeinde und kann verhindern, dass Personen in ausbeuterische Situationen rekrutiert werden.

Eine Person, die Opfer von Menschenhandel oder Ausbeutung wird, kann:

Wirken ängstlich, besorgt oder zurückgezogen.
Wirkt desorientiert oder mit der Umgebung nicht vertraut.
Lassen Sie sich über Gehalt oder Arbeitsbedingungen täuschen.
Ihnen wird mit Gewalt, Demütigung, Erpressung oder einer übermäßigen Verschuldung gedroht, die nicht abnimmt.

Hinweise zur Meldung finden Sie in unseren Hinweisen im Abschnitt „ 1. Hilfe erhalten und Meldung erstatten“.

4. Menschenhandel in Europa und der Schweiz

Im Jahr 2021 lebten in Europa und Zentralasien schätzungsweise 6,4 Millionen Menschen in moderner Sklaverei. Quelle: Global Slavery Index.
Globale Konflikte und der Klimawandel haben bestehende Schwachstellen, insbesondere wirtschaftliche Unsicherheit und Vertreibung, verschärft. Diese begünstigenden Faktoren erhöhen das Risiko von Menschenhandel und erhöhen die Gefahr, Opfer von Ausbeutung zu werden. Quelle: Global Slavery Index.
Im Jahr 2023 wurden in der EU 10.793 Opfer von Menschenhandel registriert. Dies entspricht einem Anstieg von 6,9 % gegenüber 2022 und der höchsten Zahl seit 2008*. Quelle: Eurostat.
Laut EU-Daten waren 63 % der registrierten Opfer von Menschenhandel Frauen oder Mädchen. Quelle: Eurostat.
In der EU kam es zu einem deutlichen Anstieg der Opfer von Menschenhandel zum Zweck der Zwangsarbeit. Quelle: Eurostat.

*Der Anstieg der registrierten Fälle ist wahrscheinlich auf eine verbesserte Erkennung und Identifizierung der Opfer durch die Behörden zurückzuführen.

Die folgenden Informationen zur Schweiz wurden von FIZ Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration und Platforme Traite (Schweizer Plattform gegen Menschenhandel) bereitgestellt.

In der Schweiz wurden Fälle sexueller Ausbeutung und Arbeitsausbeutung festgestellt. Betroffen sind die Bereiche Hausarbeit, Pflege, Baugewerbe und Gastgewerbe.
Zwangskriminalität und Zwangsheirat betreffen insbesondere Migranten in prekären Situationen.
Die Schweizer Plattform gegen Menschenhandel unterstützte 2023 488 Betroffene, davon 75 % Frauen. Von den 488 Betroffenen waren 53 % Opfer sexueller Ausbeutung und 47 % Opfer von Arbeitsausbeutung und Zwangskriminalität. Die aktuellen Zahlen dürften deutlich höher sein. Statistikberatung - Plateforme Traite
Die Überlebenden kommen hauptsächlich aus Osteuropa, Afrika, Lateinamerika und Asien. Auch Personen im Asylverfahren werden gezielt ausgebeutet.
Menschenhändler rekrutieren ihre Opfer durch Täuschung, Drohungen, Zwang und Ausnutzung ihrer Schwachstellen. Sie locken sie oft mit falschen Versprechungen besserer Chancen und Lebensbedingungen, bevor sie Methoden der psychologischen und emotionalen Kontrolle anwenden, um sie auszubeuten.

* Die Zahlen deuten zwar auf einen Anstieg des Menschenhandels hin, doch dieser Anstieg könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Öffentlichkeit besser informiert ist und die Fälle daher meldet, oder dass die Strafverfolgungsbehörden in der Lage sind, diese Fälle effizienter zu erkennen. 

Da Menschenhandel im Verborgenen stattfindet, ist sein volles Ausmaß schwer zu beziffern – seine Auswirkungen sind jedoch weitreichend und verheerend.

5. Fallstudie

Jasmin* wurde mit falschen Versprechungen einer Arbeit im Reinigungssektor aus ihrem asiatischen Heimatland in die Schweiz gelockt. Dort wurde sie gegen ihren Willen gezwungen, sexuelle Dienstleistungen zu erbringen. Als sie sich wehrte, wurde sie angegriffen und bedroht. Ihre Menschenhändler nutzten Angst und Kontrolle, um sie auszubeuten. Lesen Sie weiter und erfahren Sie mehr über Jasmins Geschichte und wie sie schließlich in der Schweiz Unterstützung bei der Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration (FIZ) suchte.

* Jasmin ist nicht ihr richtiger Name. Zum Schutz ihrer Identität wurde ein Pseudonym verwendet.

6. Mythen zerstören

Es gibt viele Missverständnisse über Menschenhandel.

Indem wir Mythen zerstören und die Wahrheit mitteilen, können die Menschen besser verstehen, worum es geht und wie man sie erkennt. 

Dieses Wissen kann Gemeinschaften stärken und dazu beitragen, die Opfer von Menschenhandel zu schützen .

Blättern Sie durch unsere Folie mit 8 gängigen Mythen und den Realitäten.

7. FuĂźballer setzen sich gegen Menschenhandel ein

Sieben SpitzenfuĂźballerinnen – jede vertritt eine an der UEFA Women’s EURO teilnehmende Nation – haben sich zusammengeschlossen, um auf das Problem des Menschenhandels aufmerksam zu machen. Die Botschafterinnen der Kampagne sind:

Seraina Piubel (Schweiz), Melvine Malard (Frankreich), Jill Roord (Niederlande), Jess Fishlock (Wales), Mary Earps (England), Leila Ouahabi (Spanien) und Celin Bizet Ildhusøy (Norwegen).

Scrollen Sie nach unten, um unsere Kampagnenbotschafter anzuzeigen.

Die Fußballer sind in unserem kurzen Kampagnenfilm zu sehen, der das Bewusstsein für  Menschenhandel schärfen, Menschen ausstatten, aufklären und zu Veränderungen anregen soll.

VerfĂĽgbar auf YouTube von TBC

Neben dem Film sind die Fussballer auf Kampagnenplakaten und digitalen Hinweisschildern an wichtigen Standorten in der ganzen Schweiz zu sehen. Diese Materialien liefern wichtige Informationen zur Erkennung von Anzeichen für Menschenhandel und zum sicheren und informierten Handeln. 

8. Über die Kampagne „It’s a Penalty“ zur UEFA Women’s EURO Schweiz

Die Kampagne „It’s a Penalty“ der UEFA Women’s EURO nutzt den Sport als Plattform, um die Öffentlichkeit aufzuklären und ihr die Möglichkeit zu geben, Anzeichen von Menschenhandel zu erkennen und zu melden.

Im Vorfeld der UEFA Women’s EURO hat It’s a Penalty offiziell eine plattformĂĽbergreifende Kampagne zur Prävention von Menschenhandel gestartet. Sie vereint prominente FuĂźballer, fĂĽhrende Reise- und Hotelmarken sowie NGOs, um das Bewusstsein fĂĽr Menschenhandel zu schärfen und MaĂźnahmen dagegen zu ergreifen. Die Kampagne findet zeitgleich mit dem Turnier (2.–27. Juli) statt und läuft von Juni bis August. Sie erreicht Millionen Menschen in der Schweiz und ganz Europa. Ziel der Kampagne ist es, die Ă–ffentlichkeit aufzuklären, zu stärken und zu befähigen, Anzeichen von Ausbeutung zu erkennen und zu melden.

Die Kampagne vereint eine starke Koalition von Organisationen, die sich für Maßnahmen gegen Menschenhandel einsetzen, darunter: Hauptpartner Booking.com, unterstützende Partner Accor, Sysdoc und Uber, Spotlight-Partner Border Force und NGO-Partner, FIZ Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration und La Strada International.

Diese Verbindungen tragen dazu bei, wirksame Präventionsbemühungen sicherzustellen und ein positives Erbe branchenübergreifender Beziehungen zu hinterlassen, die sich der Verhinderung des Menschenhandels widmen.

Zu den Kampagnenaktivitäten gehören:

  • Ein 30-sekĂĽndiges Aufklärungsvideo mit den Botschaftern der Kampagne wird auf FlĂĽgen von British Airways und KLM sowie auf digitalen Beschilderungen in Flughafenterminals und wichtigen Verkehrsknotenpunkten in ganz Europa gezeigt.
  • Booking.com und Accor werden Bildungsmaterialien und Mitarbeiterschulungen zur VerfĂĽgung gestellt, um Menschenhandel in Hotels und auf anderen GrundstĂĽcken zu erkennen.
  • Mehrsprachige Plakate und digitale Materialien mit QR-Code-VerknĂĽpfung sind in der ganzen Schweiz zu sehen und zeigen der Ă–ffentlichkeit, wie sie Menschenhandel erkennen kann.
  • Koordination mit Organisationen zur Bekämpfung des Menschenhandels und NGOs während der gesamten Kampagne.
  • Ressourcen werden mit Border Force-Zentren in ganz Europa geteilt.
  • An Uber-Fahrer verteilte RĂĽckspiegelanhänger mit weiteren Informationen.

Große Sportereignisse wie die UEFA Women’s EURO  bieten einzigartige Möglichkeiten, Gemeinschaften zu vereinen, die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Sektoren zu fördern und das Bewusstsein für Menschenhandel zu schärfen – und so ein bleibendes, positives Erbe zu hinterlassen.

Diese Ereignisse verursachen zwar keinen Menschenhandel, können aber bestehende Muster verstärken und geografisch verschieben. Die durch solche Veranstaltungen erzeugte erhöhte Aufmerksamkeit, die durch große Menschenmengen und erhöhte Sichtbarkeit entsteht, bietet wirkungsvolle Plattformen und Möglichkeiten, auf die ganzjährige Verbreitung des Menschenhandels aufmerksam zu machen und systemische Veränderungen voranzutreiben.

9. Unsere Partner

Thank you to our partners! 

10. UnterstĂĽtzen Sie unsere Arbeit

Ihre Spende hilft uns, unsere wichtige Arbeit zur weltweiten Bekämpfung des Menschenhandels fortzusetzen. Gemeinsam können wir im Kampf gegen den Menschenhandel einen spürbaren Unterschied machen.  Hier können Sie spenden.

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